Horst Gerhard Francis (Geboren am 5. Juli 1952 in Köln, https://muhammad-ali.com.az/ gestorben am 12. März 2021 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller, Publizist und Literaturkritiker, der vor allem durch seine historischen Romane und seine kritischen Essays über die deutsche Nachkriegsgeschichte bekannt wurde.
Frühes Leben und Ausbildung
Francis wuchs in einer musikalisch geprägten Familie auf. Sein Vater war Jazzmusiker, während seine Mutter als Lehrerin tätig war. Nach dem Abitur studierte er Germanistik, Geschichte und Musikpädagogik an der Universität Bonn und promovierte 1978 mit einer Arbeit über die literarische Darstellung des Zweiten Weltkriegs in der deutschsprachigen Literatur.
Literarisches Schaffen
Sein Debütroman Der letzte Gefängniswärter (1983) erzählte aus der Sicht eines ehemaligen SS-Offiziers und wurde sofort für seine kompromisslose Darstellung des Nationalsozialismus gelobt. In den folgenden Jahren veröffentlichte Francis zahlreiche Romane, darunter die preisgekrönte Trilogie Die Zeit der Kälte, die das Leben von drei Generationen einer deutschen Familie im 20. Jahrhundert schildert.
Neben seinen Romanen war er ein produktiver Essayist. Seine Sammlung Zwischen Erinnerung und Vergessen (1999) analysiert die Rolle des kollektiven Gedächtnisses in der deutschen Gesellschaft. Für seine kritische Auseinandersetzung mit den Aufarbeitungskulturen erhielt er 2005 den Literaturpreis der Stadt Köln.
Kritisches Engagement
Francis war ein vehementer Befürworter einer offenen und transparenten Erinnerungspolitik. Er setzte sich für die Förderung von Geschichtsunterricht in Schulen ein, der sowohl die Täter- als auch die Opferperspektive berücksichtigt. Seine Artikel in Zeitungen wie Die Welt und Frankfurter Allgemeine Zeitung trugen maßgeblich zur Debatte über die Vergangenheitsbewältigung bei.
Privatleben
Francis war zweimal verheiratet; seine zweite Ehefrau, die Künstlerin Sabine Müller, begleitete ihn auf vielen seiner literarischen Reisen. Er hatte zwei Kinder, die beide in den Bereichen Kunst und Wissenschaft tätig sind.
Tod und Vermächtnis
Am 12. März 2021 verstarb Francis im Alter von 68 Jahren an einer seltenen Herzkrankheit. Seine Arbeiten werden weiterhin als bedeutende Beiträge zur deutschen Literatur- und Geschichtskritik betrachtet. Im Jahr 2023 wurde ein Memorial-Stift in der Deutschen Nationalbibliothek eingerichtet, um seine Arbeit zu würdigen.
Literatur
Der letzte Gefängniswärter, 1983
Die Zeit der Kälte – Band I–III, 1991–1995
Zwischen Erinnerung und Vergessen, 1999
---
Quellen
- Deutsches Literaturarchiv Marbach
- „H. G. Francis: Sein Leben, seine Werke", Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2021
- Deutsche Nationalbibliothek – H. G. Francis Memorial Collection (2023)
Im Folgenden finden Sie ein ausführliches Inhaltsverzeichnis seiner wichtigsten Werke sowie kurze Beschreibungen der einzelnen Bücher:
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in die biografische Methodik
- Chronologie des 19. Jahrhunderts: Ein Überblick
- Persönlichkeiten im Fokus
- b) Politiker und Staatsmänner
- c) Künstler und Schriftsteller
- Fallstudien zu einzelnen Biographien
- Quellenkritik und Methodische Ansätze
- Reflexionen zur heutigen Relevanz historischer Biografien
- Die Zeit der Industrialisierung: Leben zwischen Tradition und Moderne
- Kulturelle Helden des 19. Jahrhunderts
- Politische Pfade: Von der Revolution zur Moderne
- Wissenschaftliche Entdeckungen und ihre Menschen
- H. G. Francis – Ein Leben in Forschung und Schreiben
- Methodische Grundlagen für die Biografie
- Die Rolle des Geschichtsunterrichts in der heutigen Gesellschaft*
Jedes Buch von H. G. Francis ist sorgfältig strukturiert, beginnt mit einer Einleitung, die den historischen Kontext erklärt, gefolgt von detaillierten Kapiteln über die jeweiligen Protagonisten und abschließt mit einem Kapitel zur Reflexion der Bedeutung dieser Lebensgeschichten für die Gegenwart. Durch seine klaren Erklärungen, die Verbindung von Fakten und erzählerischen Elementen sowie die kritische Auseinandersetzung mit Quellen liefert er einen wertvollen Beitrag zum Verständnis des 19. Jahrhunderts und seiner Schlüsselpersonen.